Vonovia & LEG: Von jedem Euro Miete sollen 37 – 41 Cent als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden

Nach dem Vorschlag des Vonovia-Vorstandes sollen aus den Einnahmen des Jahres 2019 insgesamt 912.721.577 Euro  an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach Berechnungen der Plattform kritischer Immobilienaktionär*innen fließen damit 37 % der Mieteinnahmen des Jahres 2019 in den Gewinn der Anleger.

Dabei wurde berücksichtigt, dass bei der Vonovia einen Teil der Einnahmen auch aufgrund von Verkäufen und anderen Leistungen zustande kommt, mit denen die verbleibenden Mieter nicht unmittelbar belastet werden. Im Jahr 2019 betrugen diese Renditequellen 9 % des von der Vonovia erwirtschafteten operativen Überschusses der Einnahmen über die Ausgaben.

Dass ein Teil der Dividendenausschüttung in neue Aktien umgewandelt wird und dass dieses Kapital zusammen mit weiteren operativen Überschüssen und Kapitalerhöhungen in das Wachstums und die Modernisierung der Wohnungsbestände investiert werden, ändert nichts an der hohen Abschöpfung. Denn diese Investitionen dienen der weiteren Steigerung der Renditen durch die Erzielung von Überschüssen aus der Vermietung. Unter den gegebenen Bedingungen bedeuten „Investitionen“ dies eine immer höhere Belastung der MieterInnen mit den steigenden Dividenden.

Bei der LEG beträgt die Ausschüttung 41 % der Mieteinnahmen

Bei der LEG schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Ausschüttung von insgesamt 248,4 Mio. Euro vor. Das sind 11,4 % mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis FFO I wird dabei zu 72,8 % belastet, die bisherige 70 %-Marke wird überschritten.

Bereinigt um die Ergebnisse der in der zweiten Jahreshälfte erfolgten Verkäufe (u.a. Dorsten-Barkenberg) ergibt sich für die Dividendenzahlung eine Belastung der Mieteinnahmen des Jahres 2019 mit 41 %.

Vergesellschaftung würde bezahlbare Mieten und Neubau ermöglichen

Die Plattform kritischer Immobilienaktionär*innen wird bei den Hauptversammlungen im Mai gegen diese extreme Belastung der MieterInnen stimmen. Sie ist der Ansicht, dass Wohnungsunternehmen nicht an die Börse gehören, sondern gesellschaftlich kontrolliert werden müssen. Die hohen Abschöpfungsquoten zeigen deutlich, dass die großen Wohnungskonzerne sozialisierungsreif sind.

Würden sich die Unternehmen in Gemeineigentum oder in eine andere Form der Gemeinwirtschaft überführt werden, könnten die eingesparten Dividenden für Mietreduktionen, besseren Service, gerechtere Entlohnung der MitarbeiterInnen sowie Bestandsverbesserungen und leistbaren Neubau eingesetzt werden.