Gegenanträge zur Vonovia-Hauptversammlung 2023 (unzensiert)

Mitwirkende der Plattform kritischer ImmobilienaktionärInnen haben auch in diesem Jahr Gegenanträge zu den Tagesordnungspunkten der Vonovia-Aktionärsversammlung gestellt. Darunter befindet sich auch ein Antrag auf Missbilligung des vorgelegten Jahresanschlusses. Hier hatten Vorstand und Aufsichtsrat keine Beschlussfassung vorgesehen. Der Antrag wurde den AktionärInnen nicht einmal vorgelegt. In der Begründung eines Gegenantrags zur Verwendung des „Bilanzgewinns“ wurde seitens der Vonovia ein Satz geschwärzt. Die zensierte Stelle lautet:  „Auch aus der Umlage intransparenter und – wie wir mittlerweile wissen – korruptionsanfälliger konzerninterner Rechnungsstellungen für Nebenkosten und Modernisierungen ‚erwirtschaftete‘ die Vonovia Gewinne.“ Wir können nicht nachvollziehen, wieso die im Text begründete Einschätzung (Meinung), dass die konzerninternen Rechnungen „intransparent“ und „korruptionsanfällig“ seien, eine Zensur des Aktionärs rechtfertigen. Dass die konzernintern ausgestellten Rechnungen und Leistungsverzeichnisse zu einem eigentlich vermeidbaren erhöhten Risiko der Fälschung führen, weil den Mietern die tatsächlichen Kosten, Zahlungen und Leistungsnachweise der Ausführenden nicht vorgelegt werden, liegt auf der Hand. Dass es im Korruptionsskandal bei der Vonovia um gefälschte Leistungsverzeichnisse ging, ergbt sich aus der öffentlichen Berichterstattung über die staatsanwaltlichen Ermittlungen. Dass es zwischen der Rechnungslegung gegenüber den Mietern und den Fälschungen einen Zusammenhang geben kann, kann zuminedst vermutet werden. Wir dokumentieren die Gegenanträge unzensiert, aber mit ein paar erforderlichen redaktionellen Korrekturen an Schreib- und Übertragungsfehlern.

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Vonovia & Co.: Die Party ist vorbei

Nach einem Jahrzehnt starken Wachstums der Immobilienfinanzanlagen zeichnet sich spätestens seit Frühjahr 2022 eine Krise der bisherigen Geschäftsmodelle ab. In diesem Standpunkt von Knut Unger und Daniel Zimmermann werden einige Elemente der aktuellen Krisenentwicklung sowie die Reaktionen des größten börsennotierten Wohnungsunternehmens – der Vonovia SE – dargestellt.

https://www.rosalux.de/publikation/id/49658/vonovia-co-die-party-ist-vorbei

Vonovia auf dem Weg zur Digitalplattform? „MIETER-APP“ bietet keine Transparenz!

Bei der heutigen Hauptversammlung der Vonovia hat deren Chef Buch eingestanden, dass es aufgrund der aktuellen Lage auf den Kapitalmärkten erhebliche Schwierigkeiten gebe, das bisherige Expansionsmodell fortzusetzen. Statt durch Übernahmen soll die Vonovia nun durch Ausbau der digitalisierten Bewirtschaftungspattform wachsen. Die berüchtigte Abschöpfung von Neben- und Modernisierungskosten mittels konzerninterner Rechnungs-Konstruktionen soll auf die Deutsche Wohnen übertragen werden. Offenbar gibt es auch Überlegungen, den Wohnungsbestand für Direktbeteiligungen von Finanzinvestoren zu öffnen. Vonovia könnte sich dann auf die Bewirtschaftung der Immobilien anderer Anleger beschränken.  Große Potentiale sieht Buch in der Verlagerung der Verwaltung auf automatisierte Verfahren wie der Mieter-App.

In all dem lauert erhebliches zukünftiges Konfliktpotential. Das bundesweite VoNO!via-MieterInnenbündnis hat bereits der Aussage von Vonovia-CEO Rolf Buch widersprochen, die von der Vermieterin eingeführte Kunden-App stelle die Nebenkostenabrechnung transparent dar. Es könnte zu einem weiteren Rückzug der Vonovia aus der persönlichen Wohnungsbetreuung kommen. Steht uns eine vollautomatisierter Vermietungskonzern bevor?

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#novonovia: Video zum Protest gegen den größten Wohnungskonzern Europas

Aus Protest gegen Vonovia & Co. zogen am 23. April rund 400-500 Menschen durch die Bochumer Innenstadt bis zur Konzernzentrale der Vonovia. Es war ein vielfältiger Protest mit einem breiten Spektrum von Meinungen.

Der Anlass der Demonstration: Am 29. April soll die Hauptversammlung des größten Wohnungskonzerns Europas die Ausschüttung einer Dividende von 1,3 Milliarden Euro beschließen. Bezahlt wird diese Dividende von den MieterInnen: Überdurchschnittlich steigende Mieten, undurchsichtige Nebenkosten und ein schlechter Service sind die Kehrseiten des gigantischen Wachstums des Konzerns im letzten Jahr. Andere börsennotierte Konzerne, etwa die LEG Immobilien SE, stehen den Vorgehensweisen der Vonovia in nichts nach.

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„Hauswartkosten“: BGH kassiert Nebenkostentrick der Vonovia

Der Bundesgerichtshof hat in einem am 2.12.2021 veröffentlichten Urteil (BGH VIII ZR 114/21) die Auffassung des bundesweiten VoNO!via-MieterInnenbündnisses bestätigt: Für den Beleg der „Hauswartkosten“, die die Vonovia jedes Jahr mit den Nebenkosten von den MieterInnen einbehält, reichen die bislang vorgelegten konzerninternen Rechnungen und Verträge nicht aus. Denn diese enthalten keine Festlegungen der tatsächlichen Vergütung. Die MieterInnen haben ein Recht darauf, auch die Rechnungen und Verträge einzusehen, die die tatsächlichen Kosten ausweisen.

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Will Vonovia-Chef Buch die deutschen Mietgesetze umpolen?

In den letzten Tagen hat Vonovia-Chef Rolf Buch in den Medien mehrfach „Verständnis“ für empörte MieterInnen geäußert und Änderungen der Mietengesetzgebung gefordert. Er möchte diese an dem angeblich mieterfreundlichen „schwedischen Modell“ ausgehandelter Mieten orientieren. Was ist von dieser Selbstdarstellung des Konzern-Chefs zu halten? Was ist das „schwedische Modell“, und ist es für die MieterInnen besser? Welche Interessen stecken hinter dieser Kampagne?

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Das Übel wächst. Erster Zwischenbericht der erweiterten Vonovia.

Laut den operativen Kennzahlen des Vonovia-Zwischenberichts für die ersten 9 Monate 2021 werden die (wie üblich) überdurchschnittlichen Mieterhöhungen ergänzt durch gestiegene Gewinne aus Verkäufen, Neubau und konzerninternen Abrechnungen. Von den Ergebnissen der übernommenen Deutsche Wohnen wurden in dem Bericht bereits zwei Monate berücksichtigt. Die Integration in den Konzernabschluss erfolgt mit hohem Tempo.  In den Kennziffern über den Vermögenswert sind die Wohnungsbestände der Deutsche Wohnen bereits voll enthalten. Schon wird über die nächste Übenahme geredet: Adler. Ohne verstärkte Verkäufe aus dem eigenen Portfolio kann die Vonovia das kaum stemmen. Da kommen den Vonovia-Chefs Rekommunalisierungen wie in Berlin wohl gar nicht ungelegen. Sozialisierung wäre etwas anderes.

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Vonovia-9-Monatsbericht: Überdurchschnittliche Mietsteigerungen und undurchsichtige Abrechnungen

PRESSEMITTEILUNG VoNO!via-MieterInnenBündnis

Überdurchschnittliche Mietsteigerungen und undurchsichtige Abrechnungen bescheren Rekordergebnisse    

Heute hat die Vonovia ihre wirtschaftlichen Ergebnisse für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2021 bekannt gegeben. Nach der Berechnung des bundesweiten VoNO!via-MieterInnen-Bündnisses beruhen etwa 110 Mio. Euro des operativen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (EBITDA) auf konzerninternen Nebenkosten- und Modernisierungsabrechnungen. Diese sind mietrechtlich äußerst fragwürdig. Das Bündnis fordert die Rückerstattung ungerechtfertigter Gewinnaufschläge an die Mietenden.

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Deutsche Wohnen hat kein Konzept für die Übernahme durch Vonovia

Pressemitteilung nach der Hauptversammlung der Deutsche Wohnen SE am 1. Juni 2021

Nach der heutigen Hauptversammlung der Deutschen Wohnen SE bezweifeln die Plattform kritischer Immobilienaktionär*innen und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, dass der Vorstand der Deutschen Wohnen SE über ein Konzept für die Absicherung der MieterInnen und Beschäftigten bei der geplanten Übernahme durch die Vonovia SE verfügt.

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